AN[GE]DACHT
April 2022
Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.
Joh 20,18
Dass Ostern vor der Türe steht, ist unübersehbar. In den Lebensmittelgeschäften türmen sich die Kartons mit Schokoladenosterhasen. Bunte Ostereier werden in jeder Ausführung angeboten, mit Schokoladen- oder Nougatfüllung, mit Eierlikör oder Marzipan. Die Liste mit den besonderen Vorschlägen für das Ostermenü ist lang. Sogar das „österliche“ Geschirr für die festlich gedeckte Tafel wird angeboten. Doch tritt bei aller Freude darüber, dass der Winter vorbei ist und wir der „freundlicheren“ Jahreszeit entgegen gehen, nicht die eigentliche Bedeutung des Osterfestes in den Hintergrund?
Was hatte Maria von Magdala, von der in unserem Monatsspruch die Rede ist, erlebt? Was musste sie den Jüngern, dem engsten Freundeskreis Jesu, unbedingt erzählen? Hilfreich ist ein Blick auf die Vorgeschichte. Jesus, dieser Wanderprediger, trat damals mit einer Botschaft auf, die sich deutlich von der unterschied, die damals von den Priestern verkündet wurde. Alles lief darauf hinaus, dass mit Jesus der bereits von den Vorvätern verheißene Messias endlich seine Herrschaft antrat. Und die Wundertaten, die sie ja selbst miterlebt hatte, stellten das unter Beweis. Und dann der triumphale Einzug in Jerusalem, bei dem die Volksmenge diesem Jesus zujubelte. Für Maria stand fest: Der Messias ist da! Und dann? Eine bittere Erfahrung reihte sich an die andere. Dieser Jesus, auf den auch sie ihre ganze Hoffnung gesetzt hatte, wurde gefangengenommen. Die geistliche und weltliche Führung in Jerusalem schoben sich gegenseitig die Aufgabe zu, Jesus zu verurteilen. Römische Soldaten trieben ihren Spott mit dem Verurteilten. Sogar die Begeisterung des Volks in Jerusalem, vor wenigen Tagen noch jauchzend am Straßenrand, schlug in bitteren Hass um. Und jetzt war alles vorbei! Aus der Traum vom Kommen des Messias! Jesu Tod hatte Maria selbst miterlebt. Was jetzt blieb, war nur noch das Trauern am Grab eines geliebten Menschen. Aber dann erlebte Maria etwas völlig Unbegreifliches. Der tot geglaubte Jesus stand ihr gegenüber. Er lebte, und dass sollte sie den Jüngern berichten. Welch eine Botschaft!
Die Botschaft, die Maria damals den Jüngern brachte, ist der Grund warum wir heute Ostern feiern. In einem Osterlied heißt es:
Jesus lebt, mit ihm auch ich! Tod, wo sind nun deine Schrecken?
Er, er lebt und wird auch mich von den Toten auferwecken.
Diese Osterbotschaft ist heute so aktuell wie damals. Es ist eine fröhliche Botschaft. Das ist die Basis dafür, dass in den zurückliegenden Jahrhunderten Ostern immer mit Freude verbunden war. Aber bei allen Vorbereitungen auf das bevorstehende Osterfest darf die Botschaft, die Maria damals den Jüngern brachte, nicht in Vergessenheit geraten: Jesu lebt!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gesegnetes, fröhliches Osterfest!
Andacht Archiv